Krebstherapie, alternative

Verfahren zur Krebsbehandlung, die meist als ergänzende Maßnahmen zu den in der Schulmedizin üblichen Therapien wie Operation, Bestrahlung und Chemotherapie eingesetzt werden. Viele Methoden der alternativen Krebstherapie kommen aus der Natur- und Erfahrungsheilkunde, v.a. die Methoden zur Stärkung des Immunsystems, andere bedienen sich psychologischer Ansätze. Ihre Wirkung ist häufig nicht belegt und deshalb in vielen Fällen umstritten.

Immunstärkende Verfahren: Die Grundlage dieser alternativen Krebstherapie ist die Auffassung, dass die Krebserkrankung Ausdruck einer Schwächung des körpereigenen Abwehrsystems ist, das es zu stärken gilt. Als immunstärkend (immunmodulierend) angesehen wird u.a. die Verabreichung bestimmter Heilpflanzen, wie z.B. Mistel oder Echinacea purpurea (Sonnenhut), die Behandlung mit Enzymen aus pflanzlichem und tierischem Gewebe (Enzym-Therapie) und die intramuskuläre oder intravenöse Injektion einer speziellen Aufbereitung von Extrakten aus tierischen Organen (Organotherapie). Durch eine Darmsanierung soll die natürliche Darmflora wieder hergestellt und der Körper von schädlichen (immunschwächenden) Mikroorganismen befreit werden. Auch die Anwendung von Sauerstoff soll der Stimulation des Immunsystems dienen. Immunstärkend können auch Verfahren zur Lösung körperlicher und seelischer Spannungszustände, z.B. autogenes Training oder Biofeedback, wirken. Den Ausleitungsverfahren (z.B. Schröpfen, Baunscheidt-Verfahren) wird eine solche Wirkung ebenfalls zugeschrieben.

Wiederherstellung des Energiegleichgewichts: Die Akupunktur soll im Sinne der Wiederherstellung eines bei Krebserkrankungen gestörten Energieflusses wirken. Das Verfahren wird v.a. zur Schmerzbekämpfung angewendet und kann zur Behebung der bei Chemo- und Strahlentherapie auttretenden Übelkeit geeignet sein.

Elektrische und magnetische Phänomene: Methoden, wie das Bioresonanzverfahren beruhen auf der Vorstellung, im Körper vorhandene schädliche Schwingungen elektrischer Art inaktivieren oder beseitigen zu können. Die Bioelektronik nach Vincent misst die bioelektrischen Eigenschaften bestimmter Körperflüssigkeiten, wodurch eine gezielte Therapie durch Änderung des Flüssigkeitsmilieus möglich sein soll.

Diäten: Das Heilfasten soll durch eine Entschlackung von schädlichen Stoffwechselprodukten den Heilungsprozess begünstigen.

Homöopathie: Eine Reihe homöopathischer Arzneien soll bei Übelkeit und Erbrechen nach herkömmlicher Chemo- und Bestrahlungstherapie wirksam sein. Homöopathischen Medikamenten wird über die Regulierung der bei einer Krebserkrankung „verstimmten Lebensenergie“ eine unterstützende Wirkung auf den Heilungsprozess zugesprochen.

Überwärmung: Verfahren zur Erhöhung der Körpertemperatur eines Körperabschnitts oder des gesamten Körpers (Hyperthermie) nutzen die Anfälligkeit des Krebsgewebes gegen Hitze. Bei Erwärmung über 41,5°C kommt es zur Schädigung von Krebszellen bis hin zu deren Zerfall.